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Kindheitserinnerung — MODEPRALINE

Als Kind der 60-er Jahre gehöre ich zu jenen, welchen die Mutter noch das Stofftaschentuch in die Hosentasche gesteckt hat, bevor ich aus dem Haus gegangen bin. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal ein Stofftaschentuch gesehen habe. Dafür kann ich mich sehr gut daran erinnern, dass ich in der Schnupfenzeit ständig […]

über Kindheitserinnerung — MODEPRALINE

Wer kennt sie ( nicht )!?

Wehe wenn sie alt geworden….Oldies but Goldies…oder: Erwachsenheitserinnerungen aus der Altenpflege…. 😉

Notiz an’s Marinsche:

Erwachsenheitserinnerung: Senioren aus der Altenpflege, die von einem Heim täglich in die Tagespflege für Senioren kamen. Sie selbst waren es gewohnt Stofftaschentücher zu benutzen. Taten das auch weiterhin….allerdings ohne die Rechnung für das Pflegepersonal zu machen….die gaben immer fleißig neue raus….und ich fand sie dann in prallgefüllten Hosentaschen….manche schon hart und „getrocknet“, manche noch weich und nass…..und wenn derjenige dann ganz viel Glück hatte kam die jeweilige Hose dann auch OHNE Taschentücher in den Schrank eines anderen Bewohners….

 

Pfleg dich – am besten selbst

Dieser Beitrag von Zeilenende hat mich nachdenklich gemacht
Ich finde ja das, wenn es um Berufe geht, die Pfleger/innen ganz weit vorn stehen in der Heldenriege – und das sage ich nicht nur weil ich selber mal eine war 😉 oder vielleicht sage ich es gerade weil ich mal eine war….denn die Abläufe dort sind mir nur zu vertraut….
Die Strukturen in diesem Bereich sind alles andere als optimal….der / die einzelne pflegt andere bis zur eigenen Grenze der Belastbarkeit, und weit darüber hinaus. Ist jemand krank schaffen die anderen für ihn / sie mit, sind somit noch mehr belastet….können aber diese Über-stunden nicht abfeiern, da sie weiter in dieser Maschinerie miss- oder gebraucht ( da bin ich mir manchmal nicht ganz sicher ) werden. Und schwupps hat der / die nächste Urlaub und alle anderen treten wieder ordentlich das Hamsterrad an, damit es in Bewegung bleibt….
Und durch meinen kürzlichen Krankenhausaufenhalt habe ich mit Schrecken beobachtet wie symptom-fixiert jede! Schwester gearbeitet hat….jedes gute, persönliche Wort wurde meistens schon im Ansatz erstickt, weil die Schwester weiterhuschen musste. Die eine Schwester schaffte es mehr, die andere weniger es beseelt rüber zu bringen….
Das Dauergetute nach der Schwester auf dem Flur konnte ich nur schwer ignorieren…als ehemalige Pflegerin bin ich darauf konditioniert darauf zu re-agieren…von daher fiel es mir nur sehr schwer es zu ignorieren…
Jede dort tätige Person lebt also mit diesem Dauergetute….eine ganze Schicht lang….das man da abstumpft, nebst der Überforderung jedes Tuten abzuarbeiten, ist absehbar….und äussert sich darin das Menschen, die um Hilfe klingeln ewig warten müssen bis jemand nach ihnen schaut….
Ich hatte direkt nach der OP mal geklingelt, in etwa Dringlichkeitsstufe 3,5 ;-), hörte dann eine Stimme aus der Anlage was denn sei….nach kurzer „HUCH….was ist das denn Starre“ teilte ich dem Apparat mein Anliegen mit….womit plötzlich wieder die Stimme kam „Ich versteh sie so schlecht…“….und das war dann auch für lange lange Zeit das letzte was kam…mittlerweile hatte ich mein Anliegen schon selbst mühsam gelöst…
Was um himmelswillen ist da los in einem Bereich wo es um die Pflege von Menschen geht, die dies kurzfristig ( Krankenhaus ) oder langfristig  ( Pflegeheim ) nicht selbst können…
Wie kann es sein das Personal selbst out-burnt, nur um andere zu pflegen….wie kann es sein das so etwas nach wie vor in dieser kurzfristigen Denke gefangen ist…warum ist es nicht möglich Personal ressourcenschonend einzusetzen, so das der einzelne langfristig einsetzbar und willens ist….was sind das für Institutionen, die sich in Rankings und weichgespülten Bewertungen bewegen, derweil das Personal psychisch und physisch überlastet ist…..
Ich setze mal lieber kein Fragezeichen hinter meine Gedanken….denn Antworten darauf wird es nie geben….